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Häufig gestellte Fragen an RL: Davis Love III

DER SECHSFACHE RYDER-CUP-TEILNEHMER UND KAPITÄN DES USA-TEAMS 2016 ZUR GEPLANTEN REVANCHE SEINES TEAMS
Diesen September hat das Ryder-Cup-Team der USA, wenn es zum Hazeltine National Golf Club nach Chaska, Minnesota, aufbricht, nur ein Ziel vor Augen: nämlich, in dem alle zwei Jahre stattfindenden Golfturnier zwischen den USA und Europa seiner langen glücklosen Serie endlich ein Ende zu setzen. Die letzten drei Wettbewerbe haben die USA verloren, von den letzten 10 Wettbewerben insgesamt acht. (Zum Vergleich: Zwischen 1935 und 1983 haben die USA nur einen Wettbewerb verloren.)

Ihr Kapitän ist Davis Love III, im Alter von 52 Jahren immer noch einer der Top-Spieler der PGA und der Mann, der an der Auswahl des Teams beteiligt ist, das sich den Titel zurückholen will. (Auch 2012 war er Team-Kapitän sowie Mitglied des US-Gewinnerteams von 1993 und 1999.) Wir haben mit Love darüber gesprochen, was es heißt, Kapitän zu sein, wie seine Pläne für den Sieg sind und wie sich sein Sport in den letzten Jahren verändert hat.

Das Ryder-Cup-Team besteht aus nur 12 Spielern. Was gehört dazu, um ins Team berufen zu werden?
Man muss anderthalb Jahre lang hervorragend Golf spielen. Punkte gibt es zwar hauptsächlich im Ryder-Cup-Jahr, aber man kann sich schon im Vorjahr einen Vorsprung erarbeiten, wenn man in den Majors gut spielt. Für die Spieler ist es ein Prozess, der das ganze Jahr dauert, und wenn man es nicht unter die besten Acht schafft, muss man den Kapitän durch sein Können überzeugen. [Anm. d. Red.: Für die USA qualifizieren sich die besten acht Spieler der PGA Tour für das Team; vier weitere Spieler werden vom Kapitän bestimmt.]

Haben Sie das Gefühl, dass in solchen Jahren besonders viel Druck besteht?
Nun, in einem Ryder-Cup-Jahr wird sehr genau auf die Punkte geachtet. Man will es ins Team schaffen, und man weiß, dass man es unter die besten Acht schaffen muss, um sich einen Platz zu sichern, also spielen die Punkte eine große Rolle. Vor allem, wenn es im Sommer in die Majors geht.

Justin Thomas sprach mit uns über sein Ziel, es ins Team zu schaffen . Welchen Rat würden Sie ihm geben?
Justin Thomas und auch allen anderen Spielern kann ich nur sagen: Das Wichtigste ist, zu spielen und Erfahrungen zu sammeln. Jede Woche rausgehen und versuchen, zu gewinnen, wie sie es im Normalfall auch tun. Man sollte sich nicht zu sehr auf die Punkte konzentrieren, da es zu viel Druck aufbaut. Als Coach empfehle ich immer, einfach das ganze Jahr über sein eigenes Spiel zu machen. Genau das sollen sie auch im Ryder Cup tun. Und beim PGA Championship ebenfalls. Wir sind die besten Spieler der Welt. Tun wir also einfach das, was wir am besten können.
ICH GLAUBE FEST AN DAS AMERIKANISCHE TEAM. WENN WIR BEI DER ERÖFFNUNGSFEIER AUF DER BÜHNE SITZEN, WEISS ICH GENAU, DASS WIR DAS BESTE TEAM SIND. WIR MÜSSEN DAVON ÜBERZEUGT SEIN UND MIT DIESER ÜBERZEUGUNG INS SPIEL GEHEN.
Die Entscheidung des Kapitäns – können Sie uns etwas dazu sagen?
Der Kapitän kann vier Spieler auswählen. Wir werden wahrscheinlich jemanden aussuchen, der gut zu jemandem passt, der bereits viele Punkte erreicht hat, jemanden, der etwas jünger ist, oder jemanden mit mehr Erfahrung. [Aber] zunächst müssen die besten acht feststehen, vorher kann nichts anderes entschieden werden. Wir möchten die vier besten Spieler, die zu unserem Team passen.

Was ist also nötig, damit wir dieses Jahr gewinnen?
Was ich aus meinen vielen Jahren beim Ryder Cup gelernt habe, ist, dass das amerikanische Team zu sehr darauf versessen ist, zu gewinnen. Wir haben eine Flagge, wir sind vereint, wir kämpfen hart. Aber ich denke, dass wir uns zu sehr unter Druck setzen.

Warum ist das so? Wie kann man das verhindern?
Jede zweite Woche bei der Tour spielen wir für uns selbst, [dann] plötzlich spielen wir für unser Land. Ich glaube, wir sollten einfach auf den Platz gehen, entspannt bleiben und den Wettbewerb genießen. Es sollte nicht darum gehen, für jemand anderen zu gewinnen, außer für sich selbst.

Wie möchten Sie das als Kapitän umsetzen?
Ich muss diesen Jungs Selbstvertrauen vermitteln. Ich muss ihnen klar machen, dass sie das beste Team der Welt sind und nicht nur ihr Kapitän an sie glaubt, sondern auch das gesamte Team. Ich möchte ihnen das Selbstvertrauen geben, auf den Platz zu geben und ihr Spiel zu machen. Denn auf dem Papier sind sie definitiv das beste Team.

Wie sieht es mit Ihrem eigenen Selbstvertrauen aus?
Ich glaube fest an das amerikanische Team. Wenn wir bei der Eröffnungsfeier auf der Bühne sitzen, weiß ich genau, dass wir die Besten sind. Wir müssen davon überzeugt sein und mit dieser Überzeugung ins Spiel gehen.
 Love kehrt im September als Kapitän des amerikanischen Ryder-Cup-Teams zurück, nachdem er die Mannschaft bereits 2012 angeführt und 1993 und 1999 zum Gewinnerteam gehört hatte
Love kehrt im September als Kapitän des amerikanischen Ryder-Cup-Teams zurück, nachdem er die Mannschaft bereits 2012 angeführt und 1993 und 1999 zum Gewinnerteam gehört hatte
Was ist mit dem Gegner?
Die Europäer bezeichnen sich immer als die Außenseiter. Diese Karte spielen sie aus. Wir müssen als selbstbewusstes Team mit dem Ziel zu gewinnen, ins Spiel gehen.

Themenwechsel: Golf ist nach Jahrzehnten wieder eine olympische Disziplin. Wie finden Sie das?
Nun ja, ich finde das ziemlich aufregend. Es wird vor allem für die Schwellenländer eine großartige Erfahrung, ihre Spieler in diesem Rahmen zu erleben. Natürlich haben die USA viel mehr Spieler als die meisten anderen Länder, daher hoffe ich stark auf Gold.

Wie hat sich Ihr Spiel im Laufe der Jahre verändert?
Nun ja, ich muss [mit 52] mein Spiel etwas anpassen, das heißt ich muss etwas geschickter trainieren. Selbstverständlich muss ich weiterhin mein kurzes Spiel üben, aber ich muss nicht mehr so viele Bälle schlagen. Ich brauche viel Fitnesstraining, um locker und flexibel zu bleiben, meine Ausdauer zu trainieren und mit den Jungspunden mithalten zu können.

Da wir schon beim Thema sind: Wie ist es eigentlich, gegen junge Spieler anzutreten, für die Sie vielleicht früher als Idol galten?
Ich finde es schön, mit über 50 noch mit den anderen Jungs die Tour spielen zu können. Ich spiele praktisch mit den Kindern der Profis meiner Generation. Wie beispielsweise Jay Haas. Ich spiele sehr oft mit [Jays Sohn] Bill Haas. Es ist erstaunlich, wie lange ich mich in dem Sport gehalten habe und mit wie vielen Generationen ich spielen durfte. Dafür bin ich sehr dankbar.
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